Der kleine Krabbelroboter stakst unsicher durch das Labor . Seine ersten Regungen
sind pummelig und ungelenk. Nach dem Prinzip „Reinforcement
Learning“ soll das Kerlchen nun laufen lernen. Wie ein kleines Kind probiert
es aus. Und durch Versuch und Irrtum optimiert es erfolgreich seinen Gang.
Die Bewegungen werden schnell eleganter und definierter, das kleine Ding
wird trittsicher. Nur dass der Knirps nicht aus Fleisch und Blut ist, sondern
Metallärmchen und Gummikappen an den schlaksigen Beinen hat.
Sie heißen „Krabbler“ und
„Spinne“, die Roboter-Entwicklungen
von Prof. Ertel am Institut
für Künstliche Intelligenz an
der Hochschule Ravensburg-Weingarten.
Sie funktionieren nach dem Prinzip
des Ausprobierens, optimieren ihr Verhalten
Schritt für Schritt derart, dass sie
selbst schwer fassbare Verhaltensmuster
lernen. Der kleine Krabbler lernt sein Bewegungsmuster
in etwa 20 Sekunden,
die Spinne mit den vier Armen und acht
Gelenken benötigt dafür fünf bis zehn
Minuten. Solche lernfähigen Roboter
können sogar lernen, ein Servicetablett
zu balancieren, ohne dass das Geschirr
darauf herunterfällt, was nach herkömmlichen
Programmiermethoden eine äußerst
schwierige Aufgabe wäre.
In Zukunft müssen Computer nicht mehr
nur riesige Zahlenmengen verarbeiten,
sondern sie sollen den Menschen auch
im Alltag helfen. Die Aufgabenstellung
der Künstlichen Intelligenz ist es vielmehr,
Müll zu sortieren, die Wäsche zu
bügeln oder mal eben das schwarze
Kabel aus der Ecke dort drüben zu
holen.
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